Das 7. Pokalturnier der Deutschen Shotokan Karate-Do Federation (DSKF) wurde am 04. November 2023 in Leinzell ausgetragen. Bedingt durch die Herbstferien waren dem Ruf von Nationalcoach Uwe Borsody Sensei (7. Dan) dieses Jahr nur etwa 55 Shotokan-Karatekas aus ganz Deutschland gefolgt, um ihre Kräfte zu messen. Neben Nachwuchs-Kämpfern war auch das gesamte DSKF-Nationalteam anwesend, zu dem auch die Reutlinger abgesandten Marisa Vescia, Daniel Kleinschmidt, Sebastian Rombach, Matthias Seyfarth und Oliver Horn gehören. 

Gestartet wurde in den Disziplinen Kata und Kumite in verschieden Alters- und Leistungsklassen sowie in Einzel- und Mannschaftsdisziplinen. Kata bezeichnet den Kampf gegen imaginäre Gegner (genau vorgeschriebener Bewegungsablauf) und Kumite ist der freie Kampf gegen einen tatsächlichen Gegner. In nervenaufreibenden und spannenden Entscheidungen erzielten die Karatekas des Dojo Nintai vom PSV Reutlingen hervorragende Ergebnisse:

Kata Jugendliche gemischt (12 bis 15 Jahre): 2. Platz: Asya Kaplan

Kihon Ippon Kumite Jugendliche gemischt (12 bis 15 Jahre): 1. Platz: Asya Kaplan

Kata Frauen (bis 4. Kyu): 2. Platz: Julia Kneifel

Kata Frauen (ab 3.Kyu): 1. Platz: Marisa Vescia, 2. Platz: Theofania Alexandridiou, 3. Platz: Ronja Thaler

Kihon Ippon Kumite Frauen (bis 4. Kyu): 1. Platz: Julia Kneifel

Jiyu Kumite Frauen (ab 3. Kyu): 1. Platz: Theofania Alexandridiou, 2. Platz: Ronja Thaler

Kata Herren (5. bis 4. Kyu): 1. Platz: Jonathan Häfele

Jiyu Kumite Herren (5. bis 4. Kyu): 3. Platz: Jonathan Häfele

Kata Herren (ab 3. Kyu): 3. Platz: Matthias Seyfarth

Team Kata gemischt ab 15 Jahre: 2. Platz: Team Nintai (Sebastian Rombach, Matthias Seyfarth, Oliver Horn), 3. Platz: Team Fujiwara 1 (Marisa Vescia, Verena Landsinger, Jonathan Häfele)

Team Jiyu Kumite gemischt (ab 17 Jahre): 2. Platz: Team Nintai (Sebastian Rombach, Matthias Seyfarth, Oliver Horn), 3. Platz: Team Fujiwara 1 (Alexander Vescia, Jonathan Häfele, Thomas Frey)

Für alle teilnehmenden Karatekas war es ein sehr interessanter und lehrreicher Wettbewerb, aus dem sowohl kampftechnische als auch strategische Erfahrungen für zukünftige Wettkämpfe mitgenommen werden konnten. Auch Nationalcoach Uwe Borsody Sensei zeigte sich mit den Leistungen der Karatekas und vor allem des Nationalkaders sehr zufrieden. Die DSKF-Kämpfer konnten noch mal Motivation und Kampfgeist für die WM schöpfen.

 

Weltmeisterschaft in Japan

Vom 13. bis 19. November 2023 fand dann in Tokio die 16. Weltmeisterschaft der World Shotokan Karate-Do Federation (WSKF) statt, bei dem auch die Reutlinger abgesandten des DSKF-Nationalteams teilnahmen. Die Wettkämpfe wurden unter der Schirmherrschaft des Weltcheftrainers Hitoshi Kasuya Sensei (9. Dan) im renommierten Tokio Budokan ausgetragen. Über 600 Kämpfer aus 36 Nationen waren angereist, um die Weltmeister/innen in verschiedenen Kata- und Kumite-Disziplinen zu ermitteln.

Schon beim vom Kasuya Sensei persönlich durchgeführten Kampfrichter- und Technikseminar wurde deutlich, dass sehr viel Wert auf saubere Ausführung der einzelnen Techniken, sowie auf sofortige Ahndung von unfairen oder gefährlichen Situationen durch die Kampfrichter gelegt wird. Im Anschluss an das Kampfrichter- und Technikseminar fanden unter den strengen Augen von Hitoschi Kasuya Sensei und einem renommierten Prüfungskomitee die Dan-Prüfungen statt. Sowohl DSKF-Vorstand Peter Nuding (zum 7. Dan) als auch der Dojo Leiter der Karateabteilung des PSV Reutlingen Daniel Kleinschmidt (zum 5. Dan) stellten sich der Herausforderung und bestanden ihre Prüfungen mit Bravour.

Die Kämpfer um Nationalcoach Uwe Borsody waren gut vorbereitet und hochmotiviert. Der Routinier Daniel Kleinschmidt durfte in den Disziplinen „Kata – bis 49 Jahre“ und „Ippon Shobu Kumite – bis 49 Jahre“ gleich als erster ran, unterlag jedoch den starken Gegner nach spannenden Kämpfen bereits in der Vorrunde.

In der Masters-Klasse ging für das deutsche Team unter anderem Matthias Seyfarth aus Reutlingen gegen eine sehr starke internationale Konkurrenz an den Start. Er gab sein Bestes und zeigte sehr gute Leistungen, die allerdings nicht ausreichten, um sich gegen die Konkurrenz in den Kategorien „Kata“, „Ippon Shobu Kumite“ und „Jiyu Kumite“ durchzusetzen. Jan Selbka erkämpfte sich in der Masters-Klasse in der Disziplin „Jiyu Kumite“, in der zwei Minuten ohne Unterbrechung gekämpft wird und die sehr hohe Ansprüche an die physische und mentale Kondition stellt, einem hervorragenden dritten Platz. Das erste Edelmetall für Deutschland.

Marisa Vesica, einzige Frau im deutschen Team, wollte es gleichtun. Ebenfalls in der Masters-Klasse zeigte sie in der Disziplin „Kata“ eine starke Leistung und verpasste die nächste Runde nur knapp. In der Disziplin „Ippon Shobu Kumite“ konnte sie allerdings gleich den ersten Kampf für sich entscheiden. Im Halbfinale traf sie auf die spätere Weltmeisterin aus Panama, der sie sich knapp geschlagen geben musste. Doch im Kampf um den dritten Platz ließ sie gegen ihre australische Gegnerin nichts mehr anbrennen und sicherte sich die zweite WM-Medaille für Deutschland.

Leider hatten die Youngsters des deutschen Teams, darunter der Reutlinger Oliver Horn nicht ganz so viel Erfolg. Er war zum ersten Mal bei einer WM dabei und trat in der Altersklasse Kadett (bis 21 Jahre) an. Auch er stellte sich der starken internationalen Konkurrenz in den Disziplinen „Kata“ und „Ippon Shobu Kumite“. Bereits in der Vorrunde musste er die Klasse seiner Gegner in beiden Disziplinen anerkennen und schied aus.

Im Anschluss an die Einzelwettbewerbe folgten die Mannschaftsausscheidungen. Hier starteten Marisa Vescia und Oliver Horn in der Kategorie „Team Mixed Kata“. Hierbei wird eine Kata von 3 Kämpfern möglichst synchron ausgeführt. Mit einer starken Kata „Bassai Dai“ reichte es zwar nicht aufs Treppchen, jedoch für ein verdienten 5. Platz.

Die letzte Beweismöglichkeit für die Youngstars im deutschen Team war die Disziplin „Team Kumite Cadett“. Nach starken Kämpfen gegen Südafrika und Aserbaidschan erkämpften sich Oliver Horn, Jan Rico Gebhardt und Max Burchard einen undankbaren 4. Platz.

In der Disziplin „Team Kumite“ musste sich die deutsche Herren-Mannschaft mit Daniel Kleinschmidt, Matthias Seyfarth und Jan Selbka nach spannenden Kämpfen gegen die stark kämpfenden Gegner aus Irland geschlagen geben.

Die anschließende Siegerehrung wurden von Kasuya Sensei selbst durchgeführt.
Erfolge im Überblick:

Jiyu Kumite: 3. Platz: Jan Selbka

Ippon Shobu Kumite: 3. Platz: Marisa Vescia

Team Kumite Cadett: 4. Platz: Oliver Horn, Jan Rico Gebhardt und Max Burchard