Vom 13. bis 15. Juli 2018 fand unter der Leitung von Uwe Borsody Sensei (7. Dan) und Peter Nuding Sensei (6. Dan) in Leinzell das 7. Sommer-Gasshuku der Deutschen Shotokan Karate-Do Federation (DSKF) statt.

Als besonderes Highlight war dieses Jahr der japanische Weltcheftrainer der World Shotokan Karate-Do Federation (WSKF) Hitoshi Kasuya Sensei (8. Dan) geladen, mehrfacher Kumite- und Kata-Weltmeister und eine Legende im traditionellen Shotokan Karate. Der bereits 70-jährige besticht durch seine 55 Jahre Karate-Erfahrung und herausragende Persönlichkeit. Auch heute noch trainiert er täglich und sein Wissen kombiniert mit seiner Fitness versetzt Jung und Alt immer wieder ins Staunen.

Über 80 Karatekas aus nah und fern waren dem Ruf von Nationalcoach Uwe Borsody gefolgt und zeigten sich hochmotiviert. Die Teilnehmer wurden entsprechend ihrer Graduierung aufgeteilt und erhielten ein auf sie abgestimmtes Training. Durch die große Anzahl hochkarätiger Sensei konnte in vielen individuellen Leistungsgruppen sehr spezifisch trainiert werden. Die Inhalte deckten neben dem üblichen Kihon (Grundschule), Kumite (Kampf/Partnerübung) und Kata (Form) auch Aspekte der Selbstverteidigung ab.

Bei sommerlichen Temperaturen war drei Tage lang ordentliches Schwitzen angesagt, was die Karatekas während des Trainings allerdings nicht sonderlich beeindruckte.

Am Freitag wurde das Training durch gemeinsames Aufwärmen und Dehnung eingeleitet. Im Anschluss betonte Kasuya Sensei wie wichtig die Dehnung sei und wie außerordentlich beeindruckt er war, wie intensiv diese im DSKF durchgeführt werde. Im Vergleich nannte er andere Lehrgänge, bei die Aufwärmung und Dehnung innerhalb kürzester Zeit erfolgte und keinen wirklichen Benefit für die Teilnehmer brachte.
Im Folgenden wurden Gruppen anhand ihrer Graduierungen gebildet und jeweils intensives, auf ihnen zugeschnittenes Training durchgeführt.

Am Samstag startete das Training um 10:30 Uhr mit gemeinsamer Aufwärmung und Dehnung. Nach ein paar Einführungsworte von Kasuya Sensei und weiteren Lockerungsübungen wurden die Karatekas wieder in Gruppen untergliedert. Nach der ersten Trainingssession rief Kasuya Sensei alle zusammen und fragte was der größte Unterschied im Shotokan Karate zwischen damals (50er – 60er Jahre) und heute sei. Nach vielem überlegen und raten sagte er die Stellung habe sich verändert. Früher lag das Hauptaugenmerk auf eine lange und tiefe Stellung (z.B. Zenkutsu-Dachi). Das ist heute, durch die Versportlichung nicht mehr ganz so gegeben. Der heutige Schwerpunkt liegt ganz klar auf Schnelligkeit. Deshalb lehrte Kasuya Sensei, den Schritt etwas kürzer zu halten, sodass mehr Kraft aus dem Oberschenkelansatz entwickelt werden kann.

Einer der Höhepunkte des Sommercamps waren dann die am Samstagabend stattfindenden Dan-Prüfungen. Vier Karatekas stellten sich der Herausforderung - Roland Thürmer (Dojo Fujiwara - Prüfung zum 5. Dan), Ashkan Kiyamehr (Hannover - Prüfung zum 5. Dan), Vincent Borsody (Dojo Taira - Prüfung zum 1. Dan) und Alexander Jung (Dojo Nintai - Prüfung zum 1. Dan) beeindruckten das Prüfungskomitee unter Vorsitz von Hitoshi Kasuya Sensei - und bestanden mit hervorragenden Leistungen. Anschließend wurde bei der Lehrgangsfeier in der Gaststätte Rehnenmühle bis tief in die Nacht ausgiebig gefeiert, über Karate philosophiert und die deutsch-japanische Freundschaft gefestigt.

Am Sonntagvormittag fand das abschließende Training statt. Dies wurde zunächst eingeleitet mit der Urkundenübergabe der erfolgreichen Dan-Prüfungen vom Vortag. Diese fand erst jetzt statt, weil jede Urkunde ein Unikat ist. Kasuya Sensei nimmt sich die Zeit um einen individuellen Text auf die Urkunde zu verfassen. Dieser ist aber nicht irgendwie drauf geschrieben, sondern in bester japanischer Kalligraphie.

Neben dem regulären Training fanden in der Nachbarhalle diverse Kyu-Prüfungen statt. Dort hat Sebastian die Prüfung zum ersten Kyu mit Bravour und einem Sternchen für herausragenden Leistungen bestanden.

 

Das einheitliche Fazit für alle: Klasse Lehrgang, viel gelernt, viel Spaß gehabt – und nächstes Jahr gerne wieder!